MTK Datenbank: Schreibkalender der Frühen Neuzeit
(16. und 17. Jahrhundert)
Quellen Eintragungen Personen Bilder  
             

Schreibkalender

     
ID 1074
Titel Neuer höchst-nutzlich-und erbaulich-Catholischer Aller Heiligen-Calender/Zum neunzehendmal auf solche Weise allen Liebhabern und Verehrern aller Heiligen GOttes zum besten eingerichtet/Auf das Jahr nach der Gnadenreichen Geburt unsers HErrn und Heylandes JEsu Christi/MDCCXXII. Mitgetheilet durch Franciscum Vollrath/der Edlen Astrologie Liebhabern. In Verlegung Johann Christoph Lochners.
Kurztitel
Personen
Verfasser
(hist.) Herausgeber
Verleger
Drucker Christoff Lochner (170)
Kalendermacher Franciscus Vollrath (339)
Kalenderschreiber unbekannte Hand 1 (4° Nw. 2632 m) (340)
Besitzer
Kategorie Schreibkalender
Aufbewahrungsort Nürnberg
Signatur 4° Nw. 2632 m
Jahr 1722
Druckort
Anmerkungen
Link https://webopac.gnm.de/aDISWeb/app?service=direct/0/Home/$DirectLink&sp=SOPAC&sp=SAK00753759
Inhalt
  • Vor allem Rechnungen und Einkünfte aufgelistet
  • große Zeitsprünge (Eintragungen von 1722 bis 1790), was die Zuschreibung der Eintragungen erschwert, denn ein Schriftfortschritt oder Handwechsel ist nicht eindeutig zuordbar und in der großen Zeitspanne  sind viele Informationslücken
  • vermutlich 3 verschiedene Hände (vermutlich Kalenderschreiber, Witwe, unbekannter Dritter)
    • Entwicklung beim Kalenderschreiber in Darstellungsart zu sehen
    • Später Erwähnung von "mein Mann" belegt, dass die Frau schließlich zur Schreiberin wurde
  • eine eindrückliche Reflexion über Liebe und unerwiderte Liebe

 

Zugeordnete Schlagwörter

  

 

Kalenderlayout

Durchschuss Ja, kein ausreichendes Textfeld im gedruckten Kalender
Format Quart
Illustration Nein
Tabelle Ja
Differente kalendarische Systeme Nein
Dominanter Druckrahmen Ja
Anmerkungen

 

Kalenderinhalt   

 

Anmerkungen zum Eintragungslayout

Liste

  • Mehrheit der Eintragungen sind Aufzählungen von Einkäufen in Listenform

Eintragungen

 

Tabellen

  • Mehrheit der Eintragungen sind Aufzählungen von Einkäufen, wenn auch in Listenform

Eintragungen

236
  • Layout: Tabelle,  []
  • Layout: Schriftbild, gepflegt [zeitliche Dimension im Schriftbild ersichtlich]
Schriftfortschritt zwischen 1722 und vermutlich nach 1760, oder andere Hand

 

Listenförmigkeit der Eintragungen

Eintragungen

 

Schriftbild

  • erste Durchschussseite vermutlich fremde dritte Hand
  • eine Hand an mehreren Zeitpunkten
    • manche Eintragung mit ungeübt wirkender Schrift: dieselbe Hand zu noch ungeübter Zeit aus dem Jahr 1722
    • späte 1750er und 1760er auflistende Eintragungen mit alltäglichen Themen
    • undatierte, spätere Eintragungen mit sehr feiner Schrift, die tiefgründig reflektieren: z.B. über Liebe und Liebeskummer
  • eine ungeübte Hand der Frau, wahrscheinlich nach Tod des Gatten (Einträge ab 1789)

Eintragungen

235 Wer mich nicht lieben will der leckhe mich in arsch Ist Ewen so vil ./. Wer mich nicht lieben kan den weis ich den arsch vnd geh darvon ./. lieben vnd geliebt zu werden ist die haupt= freidt auf Erden aber lieben vnd nich griegen bringt Verdruß vnd [Streichung] kein Vergniegen ./. Wer lieben will muos leiden vil ./. bin lieber alleine alls bei falschen herzen sein ./.
  • Layout: Schriftbild, gepflegt [Schriftfortschritt]
  • Layout: Schriftbild, graphisch ausgestaltet ["./." als Abtrennungszeichen]
  • Inhalt: Affektkultur, Sonstiges [Liebe und Liebeskummer]
236
  • Layout: Tabelle,  []
  • Layout: Schriftbild, gepflegt [zeitliche Dimension im Schriftbild ersichtlich]
Schriftfortschritt zwischen 1722 und vermutlich nach 1760, oder andere Hand
239 Ein gewißer Student war in Regenßpurg der hate öffters die Erstl banckh alß den kunig siz versehen er kundt aber nit wisßen wie er sogar nit weider kamb in den er frueh vnd spath den Studieren oblang klagt derowegen solches seinen H[erren] Cameraten zum öftern er aber gab ihm zuer antworth er solle es auch machen alßwie ers macht, solle taglich ein gewißen heilligen ein gwisßes gebett verrichten vnd zu einen Patron erwälen so wierdt er auch weider kommen Verricht derowegen alle tag ein andächtiges Vatter Vnser vnd zur Maria zu Ehren vnßer leben frauen durch welches Mitl er fast sichbar im lehrnen zu genohmen vnd forthin der konig worden und verblieben
  • Layout: Schriftbild, gepflegt [Im Gegensatz zu den vermutlich zwei anderen Schreibern Sorgfalt im Schriftbild erkenntlich]
  • Layout: Schriftbild, graphisch ausgestaltet [Im Gegensatz zu den vermutlich zwei anderen Schreibern graphische Ausgestaltung des Eintrags]
  • Layout: Anzahl der Hände,  [dritte, unbekannte Hand]
  • Inhalt: Affektkultur, Gottvertrauen [Gottesgebet als Lernhilfe]
  • Inhalt: Narrativität,  []

 

Auszeichnung des Drucklayouts

Eintragungen

 

Platzierungen der Eintragungen

Eintragungen

 

Handhabung der Tinte

Eintragungen

 

Anzahl der Hände

  • eine Hand, die von 1722 bis zu den Eintragungen in den 1750ern und 60ern an Feinheit gewinnt
  • ab 1789 wieder eine ungeübt wirkende Schrift, die vermutlich der Frau des vorherigen Kalenderschriebers gehört (sie erwähnt ihren toten Mann)
  • erste Durchschussseite vermutlich fremde dritte Hand

Eintragungen

237 1789 Mein man daß Creiz in freÿt hoff gekhaufft 6 fl[oreni = Gulden] 40
  • Layout: Anzahl der Hände,  [Handwechsel: Witwe]
  • Inhalt: Familie, Sonstiges [Tod des Ehemanns]
238 Vor mein man daß eisserne Kraiz bezalt
  • Layout: Anzahl der Hände,  [Handwechsel: Witwe]
  • Inhalt: Familie, Sonstiges [Tod des Ehemanns]
239 Ein gewißer Student war in Regenßpurg der hate öffters die Erstl banckh alß den kunig siz versehen er kundt aber nit wisßen wie er sogar nit weider kamb in den er frueh vnd spath den Studieren oblang klagt derowegen solches seinen H[erren] Cameraten zum öftern er aber gab ihm zuer antworth er solle es auch machen alßwie ers macht, solle taglich ein gewißen heilligen ein gwisßes gebett verrichten vnd zu einen Patron erwälen so wierdt er auch weider kommen Verricht derowegen alle tag ein andächtiges Vatter Vnser vnd zur Maria zu Ehren vnßer leben frauen durch welches Mitl er fast sichbar im lehrnen zu genohmen vnd forthin der konig worden und verblieben
  • Layout: Schriftbild, gepflegt [Im Gegensatz zu den vermutlich zwei anderen Schreibern Sorgfalt im Schriftbild erkenntlich]
  • Layout: Schriftbild, graphisch ausgestaltet [Im Gegensatz zu den vermutlich zwei anderen Schreibern graphische Ausgestaltung des Eintrags]
  • Layout: Anzahl der Hände,  [dritte, unbekannte Hand]
  • Inhalt: Affektkultur, Gottvertrauen [Gottesgebet als Lernhilfe]
  • Inhalt: Narrativität,  []

 

Mehrsprachigkeit / Sprache(n)

Eintragungen

 

Relative Ausführlichkeit

Eintragungen

 

Verteilung im Kalender ?

Eintragungen

 

Zeitmarkierung

  • Jahrmarkierung, da Eintragungen über mehrere Jahre verteilt

Eintragungen

 

 

Anmerkungen zum Eintragungsinhalt

Zeitdimensionen

  • Manche Eintragungen sind von 1789, dementsprechend ist die zeitliche Spanne der Eintragungen sehr lang
  • Vermutlich nach dem Tod des Mannes ("Vor mein man daß eisserne Kraiz bezalt" ID 238) Frau als Schreiberin

Eintragungen

 

Körperreflexionen

Eintragungen

 

Affektkultur

  • Eingangsnotiz (anderer Hand) dokumentiert eine Geschichte eines Regensburger Studenten, der mithilfe von Gebeten einen Lernfortschritt erzielen konnte (Stichwort: Affektkultur Gottvertrauen)
  • eindrucksvoll reflektierende Stelle über Liebe und Liebeskummer

Eintragungen

235 Wer mich nicht lieben will der leckhe mich in arsch Ist Ewen so vil ./. Wer mich nicht lieben kan den weis ich den arsch vnd geh darvon ./. lieben vnd geliebt zu werden ist die haupt= freidt auf Erden aber lieben vnd nich griegen bringt Verdruß vnd [Streichung] kein Vergniegen ./. Wer lieben will muos leiden vil ./. bin lieber alleine alls bei falschen herzen sein ./.
  • Layout: Schriftbild, gepflegt [Schriftfortschritt]
  • Layout: Schriftbild, graphisch ausgestaltet ["./." als Abtrennungszeichen]
  • Inhalt: Affektkultur, Sonstiges [Liebe und Liebeskummer]
239 Ein gewißer Student war in Regenßpurg der hate öffters die Erstl banckh alß den kunig siz versehen er kundt aber nit wisßen wie er sogar nit weider kamb in den er frueh vnd spath den Studieren oblang klagt derowegen solches seinen H[erren] Cameraten zum öftern er aber gab ihm zuer antworth er solle es auch machen alßwie ers macht, solle taglich ein gewißen heilligen ein gwisßes gebett verrichten vnd zu einen Patron erwälen so wierdt er auch weider kommen Verricht derowegen alle tag ein andächtiges Vatter Vnser vnd zur Maria zu Ehren vnßer leben frauen durch welches Mitl er fast sichbar im lehrnen zu genohmen vnd forthin der konig worden und verblieben
  • Layout: Schriftbild, gepflegt [Im Gegensatz zu den vermutlich zwei anderen Schreibern Sorgfalt im Schriftbild erkenntlich]
  • Layout: Schriftbild, graphisch ausgestaltet [Im Gegensatz zu den vermutlich zwei anderen Schreibern graphische Ausgestaltung des Eintrags]
  • Layout: Anzahl der Hände,  [dritte, unbekannte Hand]
  • Inhalt: Affektkultur, Gottvertrauen [Gottesgebet als Lernhilfe]
  • Inhalt: Narrativität,  []

 

Soziale Dimensionen

Eintragungen

 

Ich-Dimension

Eintragungen

 

Familie

  • Ab einem gewissen Zeitpunkt explizite Erwähnung von "mein Mann" belegt, dass die Frau zur Schreiberin wurde

Eintragungen

237 1789 Mein man daß Creiz in freÿt hoff gekhaufft 6 fl[oreni = Gulden] 40
  • Layout: Anzahl der Hände,  [Handwechsel: Witwe]
  • Inhalt: Familie, Sonstiges [Tod des Ehemanns]
238 Vor mein man daß eisserne Kraiz bezalt
  • Layout: Anzahl der Hände,  [Handwechsel: Witwe]
  • Inhalt: Familie, Sonstiges [Tod des Ehemanns]

 

Sprachwechsel

Eintragungen

 

Narrativität

  • Trotz des Durchschusses eine eher aufzählende Auflistung der Einkäufe

Eintragungen

239 Ein gewißer Student war in Regenßpurg der hate öffters die Erstl banckh alß den kunig siz versehen er kundt aber nit wisßen wie er sogar nit weider kamb in den er frueh vnd spath den Studieren oblang klagt derowegen solches seinen H[erren] Cameraten zum öftern er aber gab ihm zuer antworth er solle es auch machen alßwie ers macht, solle taglich ein gewißen heilligen ein gwisßes gebett verrichten vnd zu einen Patron erwälen so wierdt er auch weider kommen Verricht derowegen alle tag ein andächtiges Vatter Vnser vnd zur Maria zu Ehren vnßer leben frauen durch welches Mitl er fast sichbar im lehrnen zu genohmen vnd forthin der konig worden und verblieben
  • Layout: Schriftbild, gepflegt [Im Gegensatz zu den vermutlich zwei anderen Schreibern Sorgfalt im Schriftbild erkenntlich]
  • Layout: Schriftbild, graphisch ausgestaltet [Im Gegensatz zu den vermutlich zwei anderen Schreibern graphische Ausgestaltung des Eintrags]
  • Layout: Anzahl der Hände,  [dritte, unbekannte Hand]
  • Inhalt: Affektkultur, Gottvertrauen [Gottesgebet als Lernhilfe]
  • Inhalt: Narrativität,  []

 

Wetterbeobachtungen und astronomische Studien

Eintragungen

 

Mobilität

Eintragungen

 

 

DokumentE (PDF)

  

 

 

 

Bilder

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  4Nw2632m-1722_00002
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  4Nw2632m-1722_00003
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  4Nw2632m-1722_00006
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  4Nw2632m-1722_00007
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  4Nw2632m-1722_00008
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  4Nw2632m-1722_00009
0053584 0     
  4Nw2632m-1722_00010
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  4Nw2632m-1722_00011
0053586 0     
  4Nw2632m-1722_00012
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  4Nw2632m-1722_00013
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  4Nw2632m-1722_00016
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  4Nw2632m-1722_00017
0053592 0     
  4Nw2632m-1722_00018
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  4Nw2632m-1722_00019
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0053594 0     
  4Nw2632m-1722_00021
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  4Nw2632m-1722_00031
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  4Nw2632m-1722_00032
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  4Nw2632m-1722_00033
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  4Nw2632m-1722_00035
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  4Nw2632m-1722_00037
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  4Nw2632m-1722_00038
0053612 0     
  4Nw2632m-1722_00039
0053613 0     
  4Nw2632m-1722_00040
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